Angedacht zum Fest Maria Königin
von Pilgerseelsorger Richard Schu-Schätter
Aufstehen, Krönchen richten, weitermachen.
Nicht alles gelingt im Leben. Keiner ist perfekt. Insofern werden auch Sie
sicher schon mal die Erfahrung gemacht haben, dass Ihnen etwas grandios
misslungen ist, etwas peinlich war, und dass es auch keine Möglichkeit mehr
gab, die eigene Unzulänglichkeit zu ignorieren oder zu vertuschen. In solchen
Situationen hilft nur: Aufstehen, Krönchen richten und weitermachen.
Eine Krone hängt auch in der Kapelle über dem Gnadenbild und bei
besonderen Prozessionen bekommt Maria sogar ein Krone aufgesetzt. Sie will
darauf aufmerksam machen, dass Maria als Königin Mutter einen Anteil am
Königtum Christi hat. Dass sie als Königin des Himmels und Mutter der Kirche
uns Vorbild sein kann für ein gelungenes Leben. Dabei lief in ihrem irdischen
Leben nun wahrlich nicht alles perfekt. Unverheiratet schwanger, mit einem
Sohn, der einen besonderen Weg ging, der nicht wenig Widerspruch
hervorrief und der schließlich wie ein Schwerverbrecher hingerichtet wurde.
Aufstehen, Krönchen richten, weitermachen? So einfach ist es dann doch
nicht. Daran erinnern uns auch die sieben Schmerzen Mariens, die über die
Jahrhunderte an unserem Wallfahrtsort immer wieder betrachtet wurden.
In der vergangenen Woche feierte die Kirche das Fest Maria Königin. Eine
Woche nach Maria Himmelfahrt. Denn beides hängt eng zusammen. So wird
in der Kunst die Krönung Mariens oft so dargestellt, dass Gott Vater und / oder
Gottes Sohn ihr die Krone aufsetzen. Königliche Würde verleiht sich kein
Mensch selbst auch nicht Maria. Und weil jede Aussage über Maria immer
auch eine Aussage über die Natur des Menschen ist, kann uns das Fest Maria
Königin auch von unserer eigenen Würde erzählen. Eine Würde, die wir uns
nicht selbst geben, sondern die von Gott verliehen wird und auch dann nicht
verloren geht, wenn meine eigenen Unzulänglichkeiten mich an den
Herausforderungen meines Lebens scheitern lassen. Wenn Ihnen also in den
kommenden Tagen etwas grandios misslingt, wenn sie das Gefühl bekommen
an einer Herausforderung Ihres Lebens zu scheitern, dann haben Sie den Mut
erhobenen Hauptes aufzustehen und weiter zu machen und das Vertrauen,
dass Gott Ihr Krönchen richten wird.
Das Ihnen das gelingt wünscht Ihnen Pilgerseelsorger Richard Schu-Schätter